Montag, Februar 09, 2009

Mein Massaker

Blut an den Wänden.
Panik in den Gesichtern.
Eine Maske, die mich schützt.
Die Waffe in meinen Händen.
Sie ist Schutz.
Mein Werkzeug.
Hilflos steht ein Opfer vor mir.
Sieht mich an.
Weit aufgerissene Augen.
Angst.
Keine Gedanken.
Kein Nachdenken.
Kein Gefühl.
Ich drücke ab.
Treffer.
Blut spritzt, Menschen schreien.
Ich ignoriere sie.
Sie haben Angst vor mir.
Respekt.
Ich bin wer.
In einem unbeobachteten Moment ziehe ich die Maske ab.
Ein Lehrer steht vor mir.
Ich habe keinen Schutz mehr.
„Schieß doch!“, sagt er.
Ich kann nicht, ich bin klein, feige.
Was habe ich getan?
Ich drücke ab.
Wollte nur einmal anerkannt sein.
Einmal berühmt.
Habe getötet.
Mich selbst erschossen.
Meine Rache.
Mein Versagen.
Mein Massaker.