Dienstag, März 31, 2009

Diverse Gedichte

Erkenntnis
(21.02.04)

Ich bin gestorben.
In Träumen und Gedanken.
Tausend kleine Tode – ohne Blut.
Wie kleine Nadelstiche auf der Seele.
Meine Seele flog davon,
sie kehrte nicht zurück.
Eine große Lüge, die sich Leben nennt.
Gespickt von Gerechtigkeit und Vertrauen.
Du lebst nicht.
Du bist tot – und hast es nicht begriffen.
Ich bin jetzt auch gestorben.
Das, was Du Tod und Unglück nennst,
was Dich aus Deinem Leben zerrt,
das ist Erkenntnis.


Die schwarze Fee
(21.02.04)

Klein, in schwarz gewandet, siehst Du sie.
Schwebt durch die Welt zu Dir, zu Euch.
Sie sieht Dich an, berührt Dein Herz.
Nimmt Deine Seele bei der Hand.
Führt Dich in ihr Märchenland.
Sie zeigt Dir Lachen, zeigt Dir Glück.
Sie zeigt Dir ein Leben.
Schöner als das Deine jetzt.
Die Wunden in Dir heilt sie sanft.
Weckt ein Verlangen tief in Dir.
Sind Deine Tränen weggewischt.
Sind Deine Wunden gut verheilt.
Bist Du glücklich jetzt und lebst –
lässt sie Dich dort einfach zurück –
und holt den Nächsten.
Kannst Du leben in ihrer Welt,
so bleibst Du dort und holst Deine Seelen.
Kannst Du es nicht,
so entfliehst Du daraus.
Vielleicht kehrst Du einmal zurück.
Sie hört Dich, wenn Du rufst.
Vielleicht hältst Du das Glück
nicht aus
und stirbst,
ohne sie wiederzusehen.


Three month
(2004)

Nach drei Monaten haben wir uns wiedergesehen.
Und alles war genauso wie damals.
Wir fühlten das gleiche.
Wir lächelten auf die gleiche Weise.
Wir konnten uns kaum ansehen.
Ich weiß nicht, ob Du mich liebst,
oder ob das nur ein bisschen mehr als gute Freundschaft ist.
Ich weiß nur, was ich für Dich empfinde.
Mehr als nur gute Freundschaft.
Ich liebe Dich!


Unsere Welt

Es war unsere Welt mit Hexen und Feen,
mit Magie und Wundern,
mit Frieden – nicht für heute, „für immer“!
Es war unsere Welt ohne Hass und Gewalt,
ohne Blut und Wunden,
ohne Lügen und Intrigen.
Es war, was wir suchten,
wovon wir träumten.

Und jetzt sagst Du, es gibt sie nicht.
Du sagst, unsere Welt hat sich zwischen uns gestellt.
An was wir glaubten, was Bedeutung hatte,
alles schmeißt Du weg – lässt mich allein.

Es gab nur Dich und mich.
Es gab ein Wir, ein Uns.
Was wir taten, was wir dachten,
es bedurfte nicht vieler Worte,
wir fühlten, was wir sahen,
und wir hörten unsere Stimmen
aus den Herzen.

Und jetzt sagst Du, es gibt sie nicht.
Du sagst, unsere Welt hat sich zwischen uns gestellt.
An was wir glaubten, was Bedeutung hatte,
alles schmeißt Du weg – lässt mich allein.

Es gibt kein Weiter mehr und keine Liebe,
keine Zukunft für das Uns.
Es gibt nur Tränen und den Schmerz,
ganz tief in Dir und mir.
Es bleibt noch eine Hoffnung,
ganz still und leise, klein in uns
auf dieser Welt –
doch sie hat sich zwischen uns gestellt.



Denn Liebe hasst

Einsam schleicht sich Liebe ein,
bringt Gefühle mit und Hass.
Lässt Dich eifersüchtig sein,
und den einsperren, den Du magst.
Sie verspricht euch alles,
doch halten tut sie nichts.
Nur der Schmerz der Einsamkeit
bleibt hinter ihr zurück.

Die Liebe hasst das Glück,
täuscht Dich und kommt nie mehr zurück;
halt sie nicht fest.
Such nicht sie, sondern das Glück.

Kann Liebe Sünde sein, verraten?
Kann sie uns nehmen, was wir hatten?
Kann sie so groß sein, dass sie brennt?
Dass wir heute freund sind, morgen fremd?
Wir haben immer das Gefühl,
dass nur die Liebe siegen will.
Wir geben nach,
geben ihr recht –
und das ist schlecht!

Denn Liebe hasst das Glück,
fängt ein, hält fest, macht fröhlich und vergnügt.
Doch wenn sie geht
kommt sie nicht mehr zurück.


Die Liebe würde siegen

Ich wusste nicht, dass es Liebe war.
Für mich warst Du ein Arschloch, als ich Dich sah.
Doch Tränen sagen so viel mehr,
und wir beide weinten doch so sehr.

Die Klinge küsste meine Haut.
So kalt, so hart durchtrennte sie die Seele,
sie küsste mich –
ein Hauch von Zärtlichkeit.

Die Liebe würde siegen,
hat man mir erzählt,
doch sie konnte nur belügen,
hat uns doch nur gequält.

Wir sprachen nächtelang über Gott und diese Welt.
Du warst so einsam, hattest das Leben abgestellt.
Wir traten in unsere Leben,
und holten uns vom Tod zurück.

Deine Lippen küssen mich,
Deine Hände auf meiner Haut.
Unsere Liebe als der Retter,
vor der letzten Abfahrt Tod.

Die Liebe würde siegen,
hat man mir erzählt,
doch sie konnte nur belügen,
hat uns doch nur gequält.

Nach langen, schönen Nächten
und Glück im Überfluss,
hast Du mich dann verlassen,
„Weil’s ein Ende haben muss!“

Wo ist denn nun die Liebe?
Sie liegt am Boden, ist besiegt.
Wer von der Macht der Liebe spricht –
der lügt!


Der Tod
(29.06.01)

Dem Tod ist es egal,
ob Du arm oder reich bist.
Es ist ihm egal,
ob Du jung oder alt bist.
Er schert sich nicht darum,
ob Du fröhlich oder traurig bist.
Ihn kümmert nicht,
ob Du voll Liebe oder Hass bist.
Der Tod holt jeden.
Den einen früher,
den anderen später.
Mich vielleicht früher!


Vielleicht
(30.09.01)

Die ganze Welt dreht sich weiter.
Die Menschen machen alles wie immer.
Sie sehen Dich nicht an.
Kümmern sich nicht um Dich.
Ich hasse Dich.
Ich hasse mich.
Meine Hilflosigkeit.
Meine Gefühle.
Ich hasse die Welt.
Ich hasse das Leben.
Und ich hasse die Klinge,
die sich in meine Haut gräbt.
Vielleicht ist es irgendwann vorbei.
Vielleicht hat die Klinge irgendwann ihr Ziel erreicht,
Vielleicht werde ich auch überleben.
Vielleicht bleiben nur die Narben zurück.