Verzeihen VI
Diesen Brief habe ich als Erklärung und Rechtfertigung an den Kirchenvorstand geschrieben, der eine Stellungnahme von ihm und mir haben wollte und dann über ein weiteres Verfahren in dieser Angelegenheit diskutierte und abstimmte. Natürlich in Abwesenheit von uns beiden.
Er lag derzeit angeblich krank im Krankenhaus und ihm ging es ja ganz schlecht. Mittlerweile weiß ich, dass er zumindest ärztliche Bestätigungen hat.
Als Herr D. vor etwa einem Jahr als neuer Mesner in unsere Gemeinde kam, wurde ich von Frau H. gebeten darauf zu achten, dass auch alles läuft und auf eventuelle Fragen bezüglich des Mesnerns Herrn D. zu helfen.
Dies tat ich, was dazu führte, dass ich wie früher auch schon, ca. 45 bis 30 Minuten vor Gottesdienstbeginn in der Kirche war.
Nach etwa drei oder vier Wochen fing Herr D. an mich zur Begrüßung zu umarmen oder auch einfach mal so während des Mesnerns.
Doch dabei blieb es nicht.
Zuerst wurden Teile der Gespräche in recht sexistische Richtungen gelenkt durch schweinische Witze oder anzügliche Äußerungen Herrn D., beispielsweise: Ich bräuchte keinen BH, weil mein Busen so toll sei oder:
"Ich will es mal 'französisch' machen, aber da macht meine Frau ja nicht mit. Ich will einfach nur mal wissen, wie eine Frau schmeckt. Also, wenn du jemanden kennst, oder selber... ich würde dich gerne schmecken!"
Zudem kamen Gespräche über Intimrasuren hinzu.
Diese verbalen Belästigungen versuchte ich immer abzuwehren. Ich äußerte mich dazu nicht konkret, meinte, dass ihn keiner daran hindern würde, im sexuellen Bereich Dinge auszuprobieren, aber ich hätte kein Interesse daran und wolle auch nicht darüber reden.
Herr D. forderte mich auch immer auf, ihn zu besuchen, wenn er alleine wäre, was ich ablehnte und auch nie tat.
Es kamen noch weitere Äußerungen hinzu, die ich hier nur kurz nennen will – der Vollständigkeit halber:
„Seit ich dich kenne, denke ich immer nur an dich, wenn ich mir einen runterhole!“
"Ich will dich da unten küssen, jetzt! Ich krieg immer sofort nen Ständer, wenn ich Dich sehe!"
„Seit meinem Unfall hab ich nur noch einen Hoden! Meine Frau und ich hatten seitdem nur dreimal Sex und seit neun Jahren haben wir gar keinen mehr. Ich hatte was mit einer in der Zeit, die hat aber gelacht, als sie das gesehen hat. Aber du lachst nicht!“
Auf die Frage hin, warum er mir das erzählen würde, obwohl ich kein Interesse daran hätte, antwortete Herr D.: „Ich hatte sofort Vertrauen zu dir! Von Anfang an!“
Zudem wies er mich an, ich solle mich „für ihn aufheben“ und nichts mit einem anderen Mann anfangen.
Außerdem würde er mich heiraten, wenn er nicht verheiratet wäre. Später sagte er, er würde sich sofort scheiden lassen, wenn ich ihn heiraten würde.
Aber es blieb nicht nur bei verbalen Belästigungen.
Kam ich in die Kirche und war noch kein Gottesdienstbesucher anwesend, geschah es häufiger, dass er mich am Busen berührte oder mir zwischen die Beine fasste.
Stand ich an der letzten Kirchenbank und prüfte noch einmal, ob beispielsweise das richtige Parament hing oder sonstiges nicht vergessen worden war, stellte er sich hinter mich, stützte sich mit seinen Armen links und rechts neben mir ab, sodass ich nicht wegkonnte und rieb sich mit seinem Unterleib an mir.
Herr D. küsste mich öfters oder machte den Versuch.
Der „Höhepunkt“ kam in der Osternacht.
Seit Jahren bleibe ich zwischen den beiden Gottesdiensten in der Kirche und räume währenddessen das Gemeindehaus nach dem Osterfrühstück auf.
Herr D. und ich waren alleine und anfangs lief es ohne Probleme.
Dann standen wir in der Küche, er begann wieder mit seinem Unfall und ich stand in der rechten Ecke.
Er kam in meine Richtung, wollte etwas in den Biomüll werfen und kniete sich dafür hin, dann drehte er sich aber zu mir und fasste mir zwischen die Beine uns küsste mich da.
Ich konnte mich befreien, nahm einen Lappen und ging in den Saal, um die Tische abzuwischen.
Er kam mir nach, aber ich dachte eher daran, dass er mir helfen wollte.
Als ich mich umdrehte um zu einem anderen Tisch zu gehen, stand Herr D. neben dem Kamin, hatte die Hose herunter gezogen, und sein erregtes Glied in der Hand.
Er forderte mich auf, genau hinzusehen, näher zu kommen und ihn anzufassen, aber ich drehte mich weg und bat ihn nur darum, sich wieder anzuziehen und zu gehen.
Danach besuchte ich nur noch äußerst selten die Kirche und mied Zusammentreffen mit Herrn D..
Sicherlich werden Sie sich genauso wie die Polizei und meine Familie fragen, warum ich niemals tätlich wurde und vorher nichts erzählt oder dagegen unternommen habe.
Tätlich wurde ich nicht, weil Herr D. erheblich stärker ist als ich und ich seine Reaktion nicht abschätzen konnte. Deshalb blieb es bei verbalen Äußerungen und Bitten, die ihm Einhalt gebieten sollten – vergeblich.
Und ich sagte zu einem früheren Zeitpunkt nichts darüber, weil ich während meines Abiturs weder Nerven noch Kraft für Zeugenaussagen und ähnliches gehabt hätte und in der Zeit danach brauchte mich meine Familie.
Ich habe einige Zeit erfolgreich versucht das Geschehene zu verdrängen.
Mittlerweile, auch nach langen Gesprächen mit einem Freund ist mir allerdings klar geworden, dass es notwendig ist, gegen Herrn D. vorzugehen, da es keine Garantie dafür gibt, dass er nicht auch noch andere - eventuell Konfirmandinnen oder Mentorinnen – belästigt hat oder belästigen wird.
Er lag derzeit angeblich krank im Krankenhaus und ihm ging es ja ganz schlecht. Mittlerweile weiß ich, dass er zumindest ärztliche Bestätigungen hat.
Als Herr D. vor etwa einem Jahr als neuer Mesner in unsere Gemeinde kam, wurde ich von Frau H. gebeten darauf zu achten, dass auch alles läuft und auf eventuelle Fragen bezüglich des Mesnerns Herrn D. zu helfen.
Dies tat ich, was dazu führte, dass ich wie früher auch schon, ca. 45 bis 30 Minuten vor Gottesdienstbeginn in der Kirche war.
Nach etwa drei oder vier Wochen fing Herr D. an mich zur Begrüßung zu umarmen oder auch einfach mal so während des Mesnerns.
Doch dabei blieb es nicht.
Zuerst wurden Teile der Gespräche in recht sexistische Richtungen gelenkt durch schweinische Witze oder anzügliche Äußerungen Herrn D., beispielsweise: Ich bräuchte keinen BH, weil mein Busen so toll sei oder:
"Ich will es mal 'französisch' machen, aber da macht meine Frau ja nicht mit. Ich will einfach nur mal wissen, wie eine Frau schmeckt. Also, wenn du jemanden kennst, oder selber... ich würde dich gerne schmecken!"
Zudem kamen Gespräche über Intimrasuren hinzu.
Diese verbalen Belästigungen versuchte ich immer abzuwehren. Ich äußerte mich dazu nicht konkret, meinte, dass ihn keiner daran hindern würde, im sexuellen Bereich Dinge auszuprobieren, aber ich hätte kein Interesse daran und wolle auch nicht darüber reden.
Herr D. forderte mich auch immer auf, ihn zu besuchen, wenn er alleine wäre, was ich ablehnte und auch nie tat.
Es kamen noch weitere Äußerungen hinzu, die ich hier nur kurz nennen will – der Vollständigkeit halber:
„Seit ich dich kenne, denke ich immer nur an dich, wenn ich mir einen runterhole!“
"Ich will dich da unten küssen, jetzt! Ich krieg immer sofort nen Ständer, wenn ich Dich sehe!"
„Seit meinem Unfall hab ich nur noch einen Hoden! Meine Frau und ich hatten seitdem nur dreimal Sex und seit neun Jahren haben wir gar keinen mehr. Ich hatte was mit einer in der Zeit, die hat aber gelacht, als sie das gesehen hat. Aber du lachst nicht!“
Auf die Frage hin, warum er mir das erzählen würde, obwohl ich kein Interesse daran hätte, antwortete Herr D.: „Ich hatte sofort Vertrauen zu dir! Von Anfang an!“
Zudem wies er mich an, ich solle mich „für ihn aufheben“ und nichts mit einem anderen Mann anfangen.
Außerdem würde er mich heiraten, wenn er nicht verheiratet wäre. Später sagte er, er würde sich sofort scheiden lassen, wenn ich ihn heiraten würde.
Aber es blieb nicht nur bei verbalen Belästigungen.
Kam ich in die Kirche und war noch kein Gottesdienstbesucher anwesend, geschah es häufiger, dass er mich am Busen berührte oder mir zwischen die Beine fasste.
Stand ich an der letzten Kirchenbank und prüfte noch einmal, ob beispielsweise das richtige Parament hing oder sonstiges nicht vergessen worden war, stellte er sich hinter mich, stützte sich mit seinen Armen links und rechts neben mir ab, sodass ich nicht wegkonnte und rieb sich mit seinem Unterleib an mir.
Herr D. küsste mich öfters oder machte den Versuch.
Der „Höhepunkt“ kam in der Osternacht.
Seit Jahren bleibe ich zwischen den beiden Gottesdiensten in der Kirche und räume währenddessen das Gemeindehaus nach dem Osterfrühstück auf.
Herr D. und ich waren alleine und anfangs lief es ohne Probleme.
Dann standen wir in der Küche, er begann wieder mit seinem Unfall und ich stand in der rechten Ecke.
Er kam in meine Richtung, wollte etwas in den Biomüll werfen und kniete sich dafür hin, dann drehte er sich aber zu mir und fasste mir zwischen die Beine uns küsste mich da.
Ich konnte mich befreien, nahm einen Lappen und ging in den Saal, um die Tische abzuwischen.
Er kam mir nach, aber ich dachte eher daran, dass er mir helfen wollte.
Als ich mich umdrehte um zu einem anderen Tisch zu gehen, stand Herr D. neben dem Kamin, hatte die Hose herunter gezogen, und sein erregtes Glied in der Hand.
Er forderte mich auf, genau hinzusehen, näher zu kommen und ihn anzufassen, aber ich drehte mich weg und bat ihn nur darum, sich wieder anzuziehen und zu gehen.
Danach besuchte ich nur noch äußerst selten die Kirche und mied Zusammentreffen mit Herrn D..
Sicherlich werden Sie sich genauso wie die Polizei und meine Familie fragen, warum ich niemals tätlich wurde und vorher nichts erzählt oder dagegen unternommen habe.
Tätlich wurde ich nicht, weil Herr D. erheblich stärker ist als ich und ich seine Reaktion nicht abschätzen konnte. Deshalb blieb es bei verbalen Äußerungen und Bitten, die ihm Einhalt gebieten sollten – vergeblich.
Und ich sagte zu einem früheren Zeitpunkt nichts darüber, weil ich während meines Abiturs weder Nerven noch Kraft für Zeugenaussagen und ähnliches gehabt hätte und in der Zeit danach brauchte mich meine Familie.
Ich habe einige Zeit erfolgreich versucht das Geschehene zu verdrängen.
Mittlerweile, auch nach langen Gesprächen mit einem Freund ist mir allerdings klar geworden, dass es notwendig ist, gegen Herrn D. vorzugehen, da es keine Garantie dafür gibt, dass er nicht auch noch andere - eventuell Konfirmandinnen oder Mentorinnen – belästigt hat oder belästigen wird.
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