Donnerstag, Februar 17, 2005

Der falsche Weg oder: die Lügen

Es gibt Dinge, die einen persönlich betreffen, über die man aber nach Meinung einiger Personen, die nicht persönlich davon betroffen sind, nicht sprechen darf. Warum? Weil es ein unangenehmes Thema ist, da ist es egal, wie es dem Betroffenen, speziell: dem Opfer, damit geht. Nur leider hält sich die betroffene Person nicht so ganz daran und deshalb muss sie weg. Da das nicht geht, müssen eben die Hinweise weg. Nur weg von den Erzählungen, nur weg von einem ganz unangenehmen Thema, nur weg von einem Menschen.
Selbst durch die Erzählung kann keine Verbindung zur wahren Begebenheit hergestellt werden, da diese so anonymisiert wurde, dann man nicht einmal weiß, ob es in Florida oder in Deutschland geschehen ist. Schließlich kann man alles Amerikanische deutsch werden lassen und alles Deutsche amerikanisch.
Aber einige fühlen sich dennoch ans Bein gepinkelt, auf den Schlips getreten und meinen, es gehöre nicht hierher. Unangenehme Dinge gehören nie irgendwohin. Das ist bekannt. Dafür bauscht man lieber persönliche Animositäten auf, trampelt auf Gefühlen rum und zerstört, was man nur zerstören kann. Menschen mundtot machen, die Opfer zum Schweigen bringen und die Täter aufleben lassen, ehren, loben. Das ist eine typische Sitte unserer Gesellschaft und soll ich ehrlich sein? Verzeihung: Das war die falsche Frage, es muss natürlich heißen: Darf ich ehrlich sein? Ich bemitleide diese armselige, heruntergekommene Gesellschaft. Diese Menschen, die genau so handeln. Ich verachte sie sogar.
Ich habe etwas gelernt, was mich recht schmerzlich getroffen hat. Dass doch gerade die Kirche zu institutionalisiert und zu verlogen ist. Sie ist abgekommen von ihren Wurzeln und Zielen, von ihrem eigentlichen Sinn und ein menschlich Gebilde geworden, dass vom Menschen missbraucht wird. Es geht nur noch um Macht und Geld - und wo es darum geht, geht es um Intrigen, Lügen, Verleumdungen, Leichen im Keller. Da wird Wahrheit verschoben oder verschwiegen, da müssen Opfer weg und Täter werden heilig gesprochen.
Ich weiß nicht, wie ich das finden soll. Es kotzt mich nur noch an und ich kann mit einem Male jeden verstehen, der aus diesem Grund der Kirche den Rücken zugewandt hat. Die Kirche hat nichts mehr mit Gott zu tun, sie benutzt ihn nur noch als Vorwand. Doch das sollte er nicht sein.
Es tut weh zu sehen, was geworden ist. Wie einige Menschen immer noch Tatsachen verschweigen und verdrehen wollen.
Aber meine Geschichte ist meine Geschichte. Sie haben mich damit alleine gelassen und wenn ich jetzt darüber sprechen will, damit ich wieder leben kann, dann ist es verdammt falsch und verlogen mir das verbieten zu wollen mit der Begründung: „Das sind Internas eines KVs, die niemanden etwas angehen!“ Sie sind anonymisiert und es ist nichts, was ich nicht sagen dürfte gesagt. Es ist meine Geschichte, mein Leben, es sind meine Alpträume. Wenn ich ein Buch schreiben, einen Film drehen würde und die ganze Welt würde das erfahren, dann könntet ihr auch nichts dagegen machen, denn es ist MEINE Geschichte, MEIN Leben, nicht das eure. Ihr habt euch raus gehalten und eurer Verantwortung entzogen, also haltet euch auch jetzt raus. Ihr habt da drinnen nicht das Geringste verloren.
Ich weiß, würden die Betroffenen dies hier lesen, sie würden es nicht einmal verstehen, weil sie es nicht verstehen wollen. Es ist immer einfacher den Kopf in den Sand zu stecken, zu ignorieren, negieren und zu lügen. Ihr habt mein Mitleid! Denn das ist der falsche Weg.