Sonntag, September 28, 2008

Satin

Er war leise gegangen, denn er hatte sie nicht wecken wollen. Ein letzter sehnsüchtiger, liebender Blick.

Da lag sie. Schön wie immer, friedlich, mit geschlossenen Augen. Die Bettwäsche war frisch, er konnte den Duft des Waschmittels riechen. Weit und bunt und fröhlich wie eine Sommerwiese. Nur deshalb hatte sie es ausgesucht. Satinbettwäsche, weil sie den sanften Stoff auf ihrer nackten Haut liebte. Verführerisch dunkelrot mit einem schwarzen Laken. Aufregende Nächte hatten den Stoff zerknittert und lüsterne Schreie waren von ihm aufgefangen worden. Den Schweiß von langen, anstrengenden und nie enden sollenden Liebesakten hatte er aufgenommen. Satinbettwäsche war Sexbettwäsche bei ihr und die schwarzen Laken hatten manche Flecken erfolgreich eingehüllt in dunkles Schweigen, andere versagend angeprangert. Sie war eine Affäre, aber das war sie gerne. Hatte genau das gesucht. Eine sündige Affäre für die harten Stunden, wenn der Job mal wieder zu anstrengend und der Ehemann zu unerbittlich geworden war. Er war ein Spielzeug gewesen, das sie sich geleistet hatte. Eine teure, aber unauffällige Wohnung in der Großstadt war zum Liebesnest mutiert. Extra angemietet für diese Affäre. Geschmackvoll eingerichtet. Ein Designerbett in Übergröße, die passende Matratze dazu. In einem Schrank in Zimmer Nr. 1 lag die Bettwäsche. Daneben Spielzeug, das vom Hauptspielzeug bespielt werden sollte. Zimmer Nr. 2 enthielt ein vollständig eingerichtet Wohnzimmer mit Sitzgarnitur, Designertisch und einer teueren Heimkinoanlage. Das Regal an der einen Wand war vollgestellt mit DVDs. Auf der gegenüberliegende Seite das Panoramafenster mit perfektem Blick auf die Stadt. Zimmer Nr. 3 war ein Badezimmer mit allen Schikanen, inklusive Whirlpool. Zimmer Nr. 4 war eine Hightechküche, in der etwas anders gekocht wurde. Das letzte Zimmer, Nr. 5, war nicht der Rede wert. Holz, Satin, Metall. Das Übliche.

Seine Aufgabe war es, ihren Spieltrieb zu befriedigen. Ihr Wunsch war ihm Befehl. Die Treffen fanden in unregelmäßigen Abständen statt. Immer wenn sie anrief, musste er Zeit haben - und er hatte Zeit. Nur für sie. Er hatte einen Schlüssel für die Wohnung, war immer vor ihr da und wartete darauf, dass sie abgehetzt, gestresst, aber mit diesem geilen Lächeln auf den Lippen endlich die Türe aufschloss.

Die besondere Affäre, die beide gesucht hatten. Sie zahlte ihm so viel, dass sein Job als Türsteher nur noch Zeitvertreib war. Der starke Mann, gut gebaut, streng, hart und kräftig. Wie sie es wollte. Kein Mann für's Leben, denn sie hatte einen braven, strebsamen Ehemann zu Hause sitzen, der arbeitete und auf sie wartete und seinen Kinderwunsch begraben hatte.

Wer sie in ihrem Leben außerhalb der Wohnung war, wusste er nicht. Es zählte auch nicht. Innerhalb der Wohnung war sie die Frau, die sich nur hingeben wollte. Ganz und gar. Im Laufe der Zeit hatte er herausgefunden, was sie mochte.

Bevor er an diesem Tag die Wohnung verließ, hatte er überlegt, ob er saubermachen sollte, diesen Gedanken aber schnell wieder verworfen. Nicht sein Job. Außerdem wollte er es anderen nicht zu einfach machen. Er hatte ihr gegeben, was sie wollte, war ihr Spielzeug gewesen, hatte fünf Jahre lang mit ihr eine kleine, geheime, dominante Affäre gelebt.

Als er an diesem Morgen die Wohnung verließ, hinterließ er das typische, sexuell geprägte Chaos. Der Spielzeugschrank in Zimmer Nr. 1 war leer geplündert. In der ganzen Wohnung fand es sich wieder. Die Messer in der Küche, zusammen mit dem erkalteten Wachs von den schwarzen und dunkelroten Kerzen, das daneben getropft war, als er das heiße Wachs auf ihrer nackten Haut hart werden ließ, bevor er es mit scharfen Messern oder kleinen Dolchen entfernte. Zimmer Nr. 3 war immer noch Zeuge davon, wie sie ihn geleckt hatte und seinen Urin aufgesaugt hatte. Auf dem Flachbildschirm im Wohnzimmer liefen in Endloschleife Szenen mit ihr. Einer der datierten Filme aus dem Regal. Jedes Treffen war gefilmt worden. Jeder Film war angesehen worden. Nr. 5 war der eigentliche schreckliche Ort gewesen bei diesem Treffen. Sie war nicht so fügsam gewesen, wie er sie hatte haben wollen. Ja, in ihren Augen hatte er es gesehen. Sie hatte keine Angst mehr vor ihn. Es war keine Lust mehr da, nicht mehr das sehnsüchtige Verlangen nach ihm, nach seinen Befehlen. Der Spaß war verflogen, den sie hatte, wenn sie seine Sklavin sein durfte. Er hatte die Angst sehen wollen. Er hatte sie wieder schreien und flehen hören wollen. Also hatte er sie geschlagen mit Rohrstock und Reitgerte. Er hatte sie bestraft, weil sie böse gewesen war, weil sie einfach nicht mehr hörig genug war. Als sie geblutet hatte, hatte er sie gefesselt und in den Sarg gelegt. Der teure Sarg mit dem weißen Satin. Nie war dort Schmutz hineingekommen. Sie hatte oft darin gelegen, aber heute badete sie zum ersten Mal in Blut und der Satin färbte sich sterbendrot.

Er war in Zimmer Nr. 2 gegangen und hatte sich die DVD vom letzten Mal angesehen. Sich selbst befriedigt. Gedöst. Wie lange er sie in der ungewissen Dunkelheit gelassen hatte, wusste er nicht. Aber er öffnete den Sarg und sah, dass ihre Augen geschlossen waren und sie - schlief. Einen unschuldigen Dornröschenschlaf. Er riß sie hoch, schlug ihr ins Gesicht, zerrte sie aus dem Sarg und kettete sie an. Verschlafen wirkte sie und ruhig. Sie sprach mit ihm! Wagte es, ihn, den Meister anzusprechen! Sie hatte keine Angst. Gewusst habe sie, dass er sie befreien würde aus der dunklen Gefangenschaft. Der Rohrstock fühlte sich besser an denn je in seiner Hand. Er knebelte sie. Schlug zu. Schlug zu und schlug und schlug erneut und immer wieder schlug er zu. Das Blut trat aus den klaffenden Wunden hervor. Leise hörte er ersticktes Wimmern. Sie wollte sprechen, wollte ihm etwas sagen! Er schlug zu. Fünf Jahre und sie hatte keine Angst mehr vor ihm und keinen Respekt! Er schlug zu. Fünf Jahre und es sollte vorbei sein! Er schlug zu. Fünf Jahre und er wollte endlich zeigen, dass es nicht nach ihren Wünschen ging! Dass es nicht danach ging, was sie sich wünschte und was sie ihm vorher befohlen hatte mit ihr zu tun!

Ihre Hände hingen schlaff in den Fesseln an der Wand. Der Körper hatte jede Spannung verloren. Sie röchelte. Überall klebte Blut. Er nahm ihr den Knebel ab. Seiner Gönnerin, seiner Sklavin, seiner Liebe - die ihm niemals gehörte.

Vorsichtig legte er sie auf das breite Desingerbett in Zimmer Nr. 1. Er drückte ihr die Augen zu und hielt ihre Hand. Ihr Meister war bei ihr. Sah sie schlafend in dunkelroter Satinbettwäsche.

 

Er war leise gegangen, denn er hatte sie nicht wecken wollen. Aber er hätte die Türe auch zuknallen können. Sie war tot.

 

 

Ein neues Leben für Mr Smith

Die Stadt rauschte vorbei. Der Zug wurde schneller. Je mehr Tempo er zulegte, desto größer wurde der Abstand zur Stadt. Die Stadt, die einfach nur weit weg musste. Die Distanz zwischen ihr und ihm musste größer werden, riesig. Man durfte ihn gar nicht erst mit ihr in Verbindung bringen. Er war zum Zug gerannt, hatte ihn gerade noch erwischt und war keuchend auf einen Platz gesunken. Neben ihm saß niemand, umso besser. Er konnte in Ruhe schlafen und niemand würde ihn dabei mustern, in anstarren, sich so seine Gedanken machen. Vielleicht sah man es ihm ja an?

Er ließ viel hinter sich. Nicht nur eine graue, anonyme Stadt, die bald schreien würde, er ließ mehr hinter sich. Eine Frau, ein Leben.

Vor drei Jahren hatte er neu anfangen wollen. Er hatte seinen Job gekündigt, die Wohnung ebenfalls, seine Sachen verkauft und nur mitgenommen, was er wirklich brauchte. Einen Koffer mit Erspartem und die Unterlagen für ein Konto, das nicht auf seinen Namen lief. Dann war er losgegangen. Hatte die Wohnung abgeschlossen und den Schlüssel in den Briefkasten des Hausmeisters geworfen, war in den Bus gestiegen und zum Bahnhof gefahren. Ein Ticket hatte er nicht gehabt. Also hatte er sich angesehen, welche Züge innerhalb der nächsten Stunde in ein neues Leben fuhren. Einen davon hatte er sich ausgesucht. 1602. Für den Zug war das nur eine Nummer, für ihn war es ein Datum, denn er hatte am 16. Februar Geburtstag. Es musste ein Zeichen sein. Am Schalter hatte er einfach für die ganze Fahrt bezahlt, bis zur Endstation. Aber er hatte den Zug schon viel eher wieder verlassen, in den nächsten großen Stadt, die ihm Anonymität bot. Das war ihm wichtig. Ein neuer Name, eine neue Lebensgeschichte, fast waren alle alten Spuren verwischt. Gearbeitet hatte er in einer Bank. Ein guter Job, der Geld einbrachte und ihn reich machen würde. Er hatte Einblick in sämtliche Konten gehabt und bald wusste er, welche alleinstehende Frau geeignet war. Unbemerkt beobachtete er sie, spionierte sie aus. Was tat sie, wie verbrachte sie ihre Freizeit, welche Freunde hatte sie und auf welche Männer hatte sie es abgesehen. Er musste nicht lange warten, bald hatte er alles erfahren, was wichtig war.

In seinem kleinen möblierten Zimmer, dass er sich angemietet hatte und das noch genauso leer und dreckig war wie an dem Tag, an dem er eingezogen war, entwickelte er einen präzisen Plan, wie er ihr Herz erobern würde.

Sie mochte Männer, die etwas darstellten, die ebenfalls ein kleines Vermögen besaßen und einen gewissen Luxus ausstrahlten. Markenkleidung war ihr wichtig, genauso wie regelmäßige Besuche in edlen Restaurants und angesagten Bars. Das alles würde er ihr bieten. Kurz überlegte er, ob er sich ein entsprechendes Haus mieten sollte, aber den Gedanken verwarf er bald wieder. Zu viel Aufwand für eine Frau.

Er richtete es ein, dass sie in einem der teuersten Restaurants der Stadt auf ihn aufmerksam werden musste. Indem er sich lautstark beschwerte über den bodenlos schlechten Service. Währenddessen beobachtete sie ihn, schätze wohl ab, wie viel Wahrheit und wie viel Getue hinter dieser Szene steckten und sprach ihn schließlich an, als er das Restaurant verließ.

Frauen waren so einfältig, so leicht zu begeistern, wenn man ihnen nur ein gutes Leben in Aussicht stellte. Mit einem gemieteten Maybach mit Chauffeur fuhr er sie nach Hause und blieb. Drei Jahre lang. Eigentlich hatte er gar nicht vorgehabt, sie so lange zu bespaßen. Doch sie war eigentlich ganz nett und vor allem gut im Bett. Warum sich also nicht eine billige Hure halten, die schwerreich war durch eine Erbschaft und ihn mitunter aushielt?

Mit der Zeit aber wurde es langweilig. Außerdem war er es leid, ihr jeden Tag etwas vorspielen zu müssen und dann doch nur in die Bank zu gehen, als normaler, kleiner Angestellter. Es war zu anstrengend geworden und im Grunde war er faul. Mit Ausnahme der Banklehre hatte er zu nichts gebracht im Leben.

Wieder saß er in einem kleinen, angemieteten Zimmer und schmiedetet Pläne. Wann wollte er sie wie los werden?

Am Freitag, den 16. Februar überwies er mit einer Vollmacht, die er ihr abgeluchst hatte um exakt 15:47 Uhr ihr gesamtes Vermögen auf das Konto eines Herrn Smith. Es ist zu auffällig, hatte er gedacht, aber vor drei Jahren war genau dieses Konto niemandem aufgefallen, obwohl es so offensichtlich schien. Sein Chef hatte ihm gesagt, dass kein Betrüger es wirklich so auffällig gestalten würde und alles auf ein Konto überweisen würde, das einem Mr. Smith gehörte. Das Geld würde dort auch nicht lange bleiben. Am Montag würde es bereits auf ein anderes Konto überwiesen werden und dann ein Teil in bar abgehoben werden, ein anderer Teil wieder auf ein anderes Konto kommen. Man würde ihn nicht finden.

Um 16:00 Uhr hatte er all seine Unterlagen sortiert, die Vollmacht vernichtet und seine Kündigung geschrieben. Er schloss die Bank ab, verabschiedete sich von seinen Kollegen und wünschte ein schönes Wochenende. Die Kündigung legte er seinem Chef auf den Schreibtisch und verließ die Bank.

Das Zimmer hatte er bereits gekündigt zum Monatsende. Es war noch ein halber Monat bis dahin, aber das machte nichts. Man würde nicht auf dieses Zimmer aufmerksam werden, wenn man nach ihm suchte, es war unter falschem Namen gemietet. Wenn doch: Es gab keine Spuren. Er hatte das Zimmer renovieren lassen, einen Putztrupp hingeschickt und es neu einrichten lassen. Sein Vermieter würde sich freuen und er hinterließ keine Spuren.

Um 17:00 Uhr betrat er das Haus seiner Verlobten – sie hatte auf diesen Schritt bestanden und er hatte eingewilligt, schließlich würde sie die Hochzeit nicht mehr erleben. Auf seinen Auftrag hin, hatte eine Reinigungsfirma das gesamte Haus bin in den letzten Winkel gereinigt. Es würde keine Fingerabdrücke oder sonstige Spuren von ihm geben. Keine Haare, er hatte rasierte sich stets eine Glatze; keine weiteren Fingerabdrücke, er trug dicke Lederhandschuhe. Die Kleidung würde er wechseln und zusammen mit der Mordwaffe in einen normalen, unauffälligen Koffer legen, den er unbemerkt in einem Zug deponieren würde.

Sie begrüßte ihn wie immer. Fiel ihm und den Hals und küsste ihn. Angewidert und ein letztes Mal ließ er sich darauf ein und drängte sie ins Wohnzimmer. Sie wollte mit ihm schlafen und ließ sich lüstern auf das weiße Ledersofa sinken, während sie ihre Bluse aufknöpfte. Ihr dabei zusehend, griff er in seinen Aktenkoffer, den er nicht aus der Hand gelegt hatte und holte das Beil heraus, dass ihr den dämlichen Schädel spalten sollte. Er trat hinter sie und holte aus. Man hörte nicht einem einen Schrei, sie war sofort tot. Doch das reichte nicht. Nicht nur der Tod, nein, er wollte sie zerfleischen, das Blut sollte spritzen, überall an den Wänden sollte ihr Leben heruntertropfen.

Um 18:13 Uhr wusch er sich das Gesicht und zog sich um. Kein Blut war mehr an ihm zu sehen. Der Koffer war gepackt. Man würde sie wohl erst nächste Woche finden, wenn ihre zickigen Freundinnen zu oft angerufen hatten und sie nicht ans Telefon gegangen war. Dann verließ er das Haus.

Um 18:45 Uhr stand er vor den Schließfächern am Hauptbahnhof und entnahm einem Fach einen gefälschten Ausweis, der sein neues Leben markierte. Der Koffer mit dem Beil und der blutverschmierten Kleidung war schon in einem Zug nach Moskau. Er selbst würde einen anderen Zug nehmen. Als reisender Geschäftsmann würde er auftreten.

Um 19:14 Uhr pfiff der Schaffner, die Türen schlossen sich und der Zug rollte aus dem Bahnhof. Weg von der anonymen Stadt, weg von ihr. Hinein in ein neues Leben voller Reichtum und Geld. In seinem ersten Leben hatte er einen achtstelligen Betrag ergaunert durch seinen Job bei der Bank, in seinem zweiten Leben hatte er eine schwerreiche Frau um ihr Millionenerbe gebracht. Eigentlich sollte dieses Geld reichen für ein ganz neues drittes Leben. Doch er war sich nicht sicher, ob es genug war. Sicherlich hätte er gut damit leben können bis er starb, aber es war so einfach gewesen an das Geld heran zu kommen, dass er vielleicht noch einmal zuschlagen wollte. In der nächsten, großen Stadt.

Das Wochenende über erholte sich in einer Luxussuite im teuersten Hotel der nächsten Großstadt. Er verfolgte die Nachrichten, aber sie war noch nicht entdeckt worden. Das gab ihm Zeit und Vorsprung, die er brauchte.

Am Montagmorgen um 10:00 Uhr betrat ein Geschäftsmann mit maßgeschneidertem Anzug und einem Aktenkoffer eine Bank. Er gab sich als Mr. Smith aus Groß Britannien aus und legte seinen britischen Pass vor. Einen Teil seines Vermögens ließ er sich ausbezahlen, dazu hatte er die Bank in der vergangenen Woche angewiesen, der Rest wurde auf ein anderes Konto überwiesen. Er sei mit der Bank unzufrieden, teilte er mit.

Um 10:35 Uhr stürmten zwei maskierte Männer in die Bank und verlangten Bargeld. Bei ihrer Flucht schossen sie wild um sich, um die Angestellten einzuschüchtern.

Um 11:00 Uhr war die Polizei vor Ort und vernahm die Zeugen. Keiner war getroffen worden, die Bankräuber hatten zur Decke gezielt. Ein heller Schrei unterbrach die Untersuchungen. Eine Bankangestellte war hinter einen Schreibtisch getreten, um etwas zu holen. Da sah sie den kahlrasierten Mann mit dem Aktenkoffer und dem maßgeschneiderten Anzug.

Der schwerreiche Mr. Smith war das einzige Opfer des Überfalls. Ein Querschläger hatte ihn getroffen. Ein Schuss in den Kopf. Er war sofort tot gewesen, stellte der Gerichtsmediziner fest. Man entlarvte ihn im Laufe der Woche als Betrüger, der die Millionenerbin ermordet und ihr Geld gestohlen, und viele Kunden einer Bank um ihr Erspartes gebracht hatte. Mit seinem Reichtum hatte er ein neues, luxuriöses Leben beginnen wollen. Ohne Sorgen und tägliche Schufterei. Ohne auf seine Ausgaben achten und etwas verzichten zu müssen. Mr. Smith hatte alles bedacht und mit allem gerechnet, er hatte alles bis ins kleinste Details geplant. Und doch hatte er etwas übersehen: Den tödlichen Zufall.